Am 01.11.1954 gründete Theo Koehler, der damalige Wirt des Gasthauses Thorn, mit einigen Skifreunden den "Ski-Club 1954 Ewersbach".
Anfangs gab es weder Hütte noch Lift. Die ersten Vereinsaktivitäten bestanden im Ausbau der Piste. Damals fuhr man sowohl am Nordhang, als auch am Südhang, unserer heutigen Piste. Da das Gelände Richtung Rittershausen (unterhalb der jetzigen Lifthütte) nur mit niedrigen Büschen und kleinen Bäumen bewachsen war, schlugen die Skifreunde eine Schneise, durch die man bis nach Rittershausen abfahren konnte. Diese Abfahrt wurde bis etwa 1970 gepflegt und genutzt. Der Verein wuchs schnell, ebenso der Wunsch nach einer Schutzhütte zum Aufwärmen. Im Oktober 1958 wurde schließlich mit dem Bau einer kleinen Hütte begonnen und am 15.12.1958 wurde sie unter der offiziellen Bezeichnung "Onkel Tom's Hütte" eingeweiht. Die Hütte war zwar ein Erfolg, aber sie war mit 10 m2 viel zu klein! So wurde sie bereits im Herbst 1959 um die Hälfte vergrößert. Neben Skifahren wurde auch Skispringen populär. In Eigenarbeit errichteten einige Skifreunde die "Eichholzkopf-Schanze". Den Eintragungen im Hüttenbuch zufolge wurden beim Eröffnungsspringen am 27.12.1960 "beachtliche" Weiten zwischen 6 m und 12,50 m erzielt. Vereinsgründer Theo Koehler konnte am 28.03.1962 sogar den Weltmeister und Olympiasieger von Sqauw Valley 1960 in der Nordischen Kombination, Georg Thoma, auf dem Eichholzkopf begrüßen.
Der technische Fortschritt lief auch an unserem Verein nicht vorbei. In 1969 wurde der erste Skilift auf der rechten Seite des Südhangs gebaut. Es handelte sich um eine Nesselrad-Anlage, die 1.900 DM kostete. Das bedeutete für den Verein eine erhebliche finanzielle Belastung. Der größte Teil des Betrages musste finanziert werden, wobei die Vorstandsmitglieder persönliche Bankbürgschaften leisteten. Angesichts der knappen finanziellen Mittel wurden lediglich 15 Liftbügel gekauft und die restlichen in Eigenarbeit gefertigt. Die Liftbügel waren lose und mussten vom Skifahrer unten ins Seil eingehängt und oben wieder ausgehängt werden. Der Bügel wurde dann den ganzen Tag beim Skifahren mitgenommen und sorgte bei Stürzen für manchen blauen Fleck. Da man Angst hatte, die wertvolle Anlage werde gestohlen, wurde der Liftmotor regelmäßig abends in Sicherheit gebracht und morgens wieder eingebaut. Wäre der Motor unten angebracht gewesen, wäre dies mühsam genug gewesen. Der Motor war jedoch am Liftausstieg angebracht! Jeden Morgen musste daher ein Skifahrer den Motor in den Rucksack packen und die Piste aufsteigen. Hierfür kamen selbstverständlich nur die sportlichsten Männer in Betracht!
1970 wurden durch eine Satzungsänderung der bisher nicht rechtsfähige Verein in einen rechtsfähigen, gemeinnützigen Verein umgewandelt. Die neue Satzung beschreibt den Vereinszweck wie folgt: "Der Ski-Club macht es sich zur Aufgabe, den Skisport zu pflegen, die heranwachsende Jugend im Skilaufen zu unterrichten, und die Liebe zu diesem Sport zu wecken." Im Superwinter 1969/1970 verstärkte sich das alte Problem des Vereins: die Hütte war wieder viel zu klein! Anfang 1970 entstanden daher konkrete Pläne für den einen komplett neue Bau mit einer massiven Skihütte. Bereits Ende September wurde die alte Hütte mit einem Traktor von ihrem Standplatz gezogen. Es entstand ein riesiger Holzhaufen, der feierlich verbrannt wurde. In knapp 3-monatiger Bauzeit wurde die neue Hütte unter Bauleitung von Fritz Becker errichtet, die bereits am 19.12.1970 eingeweiht werden konnte. Sie hatte eine Grundfläche von 12 x 7 m" und bestand aus Clubraum und separater Küche. Erstmals wurden auch Toiletten in Form von "Plumpsklos" errichtet. Die finanzielle Belastung des Vereins durch den Neubau machten eine moderate Beitragserhöhung ab dem Jahr 1971 erforderlich. Die Jahresbeiträge betrugen damals 1,50 DM für Erwachsene, 1 DM für Jugendliche und 0,50 DM für Kinder. Nächstes Vorhaben war der Bau der Nordhangpiste. In Eigenleistung wurde die Nordhangpiste im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gerodete. Damit war "eine gute mit einigen Schwierigkeitsgraden ausgestattete Skipiste" entstanden. Es fehlte lediglich ein Lift für die neue Piste. Dieser sollte in Eigenarbeit entstehen. Zunächst wurde der Motor einer ausgedienten Mischmaschine erworben. Doch bereits beim ersten Probelauf stellte sich heraus, dass Skifahrer schwerer sind als Beton (die Masse macht es). Der Motor streikte bereits beim Ziehen weniger Skifahrer. Das Vorhaben Nordhanglift wurde damit endgültig aufgegeben.
Da der Schnee am Eichholzkopf nicht immer verlässlich war, organisierte der Verein erstmals Anfang 1973 eine Skifreizeit, die nach Schwaz/Tirol führte. Die Fahrt war ein voller Erfolg und wurde im folgenden Winter wiederholt. Es folgten weitere schöne Skifreizeiten u.a. nach Fügen (Zillertal), Europasportregion Zell am See, Brand im Vorarlberg, Saas Almagell (Schweiz), Pettneu (Arlberg), Villanders (Seiser Alm/Kronplatz in Südtirol), Innerkrems (Nockberg-Region in Kärnten), CanazeiI (Dolomiten) und ins Schnalstal (Südtirol).
Mit der Ernennung von Dieter Herr zum DSV-Übungsleiter im Dezember 1973 sollte der Ski-Schulbetrieb auf dem Eichholzkopf gestartet werden. Die "Ski-Schule, Hessischer Ski-Verband Stützpunkt Eichholzkopf' konnte im Winter 1975/1976 eröffnet werden. Es dauerte fast 20 Jahre bis zur Ausbildung eines weiteren Ski-Lehrers; Markus Lohmann wurde in 1993 zum DSV-Übungsleiter ernannt. In 1999 wurde die offizielle DSV-Skischule aus Kostengründen abgemeldet. Dennoch wird weiterhin Skiunterricht erteilt.
Nach einem weiteren guten Skiwinter sollten die langjährigen Pläne über die Erneuerung der Liftanlage endlich in die Tat umgesetzt werden. In 1976 begannen die Rodungsarbeiten für die neue Lifttrasse, die anschließend ausgegraben werden musste. Die Arbeiten erfolgten so weit wie möglich per Bagger, jedoch überwiegend per Hand. Erstmals wurde auch eine kleine Lifthütte gebaut. Am 09.l2.1976 konnten Lift und Lifthütte eingeweiht werden. Ein 18- PS- Dieselmotor betrieb den Lift, der über eine Beförderungskapazität von 450 Personen pro Stunde verfügte. Erstmals wurde auch ein Motorschlitten angeschafft, mit dem auch regelmäßig eine Langlaufloipe gespurt werden konnte. Lift und Motorschlitten kosteten zusammen rund 44.000 DM. Diese erheblichen finanziellen Anstrengungen wurden durch schneereiche Winter belohnt. Nach Abschluss der Saison 1977/1978, in der die Schneelage sogar 8 Wochen lang hervorragend war, konnte der Kassierer melden, "die neue Liftanlage hat sich bereits nach gut 2 Jahren amortisiert". Allerdings trat erneut das altbekannte Problem auf: die Skihütte platzte wieder aus allen Nähten! Nach einem weiteren guten Winter beschloss der Verein im Frühjahr 1979, die Skihütte zu vergrößern. Unter der Bauleitung von Fritz Becker und Willi Dürrschmidt wurde die Skihütte schließlich auf die heutige Größe erweitert und die Toilettenanlage wurde ebenfalls erweitert. Pünktlich zum Saisonbeginn 1979/1980 war der Innenausbau abgeschlossen.
Bereits seit den 70er Jahren träumte der Verein von einer Flutlichtanlage auf dem Eichholzkopf. Die konkrete Planung war bis zum März 1984 so weit fortgeschritten, dass die heimische Presse berichtete. Die Zeitungsberichte rüttelten jedoch die Naturschützer wach und sorgten für lebhafte Diskussionen und einigen Ärger. Dennoch wurden die Pläne vorangetrieben. Nachdem jedoch bei einem Einbruch in die Skihütte im Sommer 1984 u.a. ein Scheinwerfer für die Anlage, der für Probezwecke bereits besorgt war, gestohlen wurde, lies man das Vorhaben endgültig fallen.
Im Juni 1984 wurde die alte Lifthütte abgerissen und an derselben Stelle eine wesentlich größere - unsere heutige Lifthütte - gebaut. Im Dezember 1987 erwarb der Verein ein gebrauchtes großes Pistengerät. Als Unterstellplatz war ein Garagenneubau unterhalb der Skihütte vorgesehen. Dies erübrigte sich jedoch, da man die Herborner Hütte vom Angelsportverein kaufen konnte. Der für die Garage vorgesehene Platz konnte daher in 1993 zu einem Volleyballfeld ausgebaut werden.
Pläne für den Anschluss an die öffentliche Stromversorgung gab es ebenfalls bereits seit langem. Die verschiedensten Varianten wurden geprüft. In 1993 wurde das Projekt erneut in Angriff genommen. Die Gemeinde erteilte die Genehmigung, das Kabel über den Eichholzweg zu verlegen. Die EAM konnte eine ausreichende Stromleistung sowie eine Verbrauchsmessung an der Abnahmestelle garantieren. Anfang Dezember wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. Eine Spezialmaschine rüttelte einen Graben auf, verlegte das Kabel und deckte es sofort mit Sand ab. Allerdings musste auch hierbei noch viel Eigenleistung erbracht werden. Am 17.12.1993 wurde bereits die Stromversorgung von der EAM freigegeben. Im Februar 1994 folgte der Telefonanschluss. Der Lift wurde im Sommer auf Strom umgestellt. Damit war die Lärmbelästigung, die das alte Dieselaggregat lange Jahre verursachte hatte, endgültig vorbei. Durch die Stromversorgung eröffneten sich neue Möglichkeiten. Endlich war die Zeit der Plumpsklos vorbei! In 1998 wurde eine moderne Toilettenanlage mit Wasserversorgung über eine Regenwasser - Zisterne fertiggestellt. Nun stand die Frischwasserversorgung auf dem Plan. Ein Brunnen sollte gebaut werden. Im April 1999 rückte schließlich ein Unternehmen für Spezialbohrungen mit schwerem Gerät auf dem Eichholzkopf an und bohrte und bohrte und bohrte.... In 92 Metern Tiefe sprudelte endlich ausreichend Wasser nach oben und versorgt seitdem die Skihütte. Da der alte Motorschlitten nach mehr als 20 Jahren Einsatz fast nur noch streikte, kaufte der Verein Ende 2000 einen neuen Ski-Doo mit Loipenspurgerät. In 2001 wurde die in die Jahre gekommene Heizungsanlage erneuert und eine neue Küche eingebaut. Bereits im Oktober 2001 wurde die neue Küche bei einem Einbruch stark in Mitleidenschaft gezogen. Der oder die Einbrecher hatten wenig Brauchbares gefunden und offensichtlich aus Wut hierüber erheblichen Schaden angerichtet. In mühevoller Arbeit beseitigten einige Mitglieder den Schaden. Kurz nachdem die Arbeiten fertig waren, wurde im Februar 2002 erneut in die Hütte eingebrochen. Wieder war nichts zu holen. Diesmal richteten der oder die Einbrecher enormen Schaden an. Sie steckten die neue Küche in Brand. Durch die große Rauchentwicklung wurde die gesamte Inneneinrichtung einschließlich Wand- und Deckenverkleidung stark beschädigt. Alles musste erneuert werden. Viele Mitglieder halfen mit, die Schäden zu beseitigen. Zwar war die Hütte versichert, jedoch wurden dem Verein erhebliche Sicherheitsauflagen erteilt, u.a. der Einbau' einer Alarmanlage. Dies musste aus eigenen Mitteln finanziert werden. Anfang Mai war die Hütte wiederhergestellt. Die Arbeit hat sich jedoch gelohnt, die Hütte ist ein kleines Schmuckstück geworden. Im Herbst 2003 wurde bereits die Böschung seitlich der Hütte aufgeschüttet, so dass eine schöne Sonnenterrasse entstanden ist.
In den 50 Jahren seines Bestehens hat der Ski-Club neben dem Skifahren verschiedene Sportarten angeboten, u.a. Schwimmen, Fußball, Waldlauf, Skigymnastik, Grasski, Volleyball und Mountainbiking. Die jüngste Sportart war das Inline-Skaten. Nachdem Markus Lohmann den Pilotkurs DSV-Inline-Guide absolviert hatte, rief er in 2001 die Inline-Abteilung des Ski-Clubs ins Leben. Aus Inline-Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene fand sich bald ein fester Stamm für eine Street-Hockey-Mannschaft und für das Inline-Slalom. Seit 2002 war auch Armin Nassauer geprüfter Inline-Guide. Die Inline-Slalom-Fahrer nahmen regelmäßig und recht erfolgreich an regionalen und überregionalen Veranstaltungen teil. Im Juni 2003 richtete der Verein erstmals einen Inline-Slalom im Rahmen der Inline-Cup Serie des Hessischen Skiverbandes aus. Auch in 2004 wurde wieder ein Wettbewerb in Ewersbach ausgerichtet.
Ski-Hütte Eichholzkopf
35716 Dietzhölztal